Hope Forever by Colleen Hoover

Autor:Colleen Hoover
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: dtv Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
veröffentlicht: 2014-09-23T22:00:00+00:00

Freitag, 26. Oktober

15:40 Uhr

»Was meinst du, wie lange du bleibst?«, frage ich.

Wir stehen nach dem Unterricht auf dem Schulparkplatz; Holder hat seine Arme um mich geschlungen und wir lehnen uns gegen meinen Wagen. Seit dem Vorfall am Montag hatten wir nicht viel Zeit für uns. Jakes Bruder hat sich seitdem zum Glück ruhig verhalten, und die Woche, die so dramatisch begonnen hat, verlief dann doch erstaunlich friedlich.

»Kann gut sein, dass es spät wird.« Holder muss heute Abend zu einer Halloweenparty der Kanzlei, in der seine Mutter arbeitet. »Aber wir sehen uns morgen. Wenn du willst, kann ich dich auch schon am späten Vormittag abholen, dann könnten wir vor der Ausstellung noch irgendwo brunchen und den ganzen Tag miteinander verbringen.«

»Geht leider nicht.« Ich schüttle den Kopf. »Morgen hat Jack Geburtstag, und wir gehen mittags zusammen essen, weil er abends arbeiten muss. Hol mich einfach um sechs ab.«

»Wie Sie wünschen, Ma’am.« Er küsst mich und öffnet dann galant die Wagentür, damit ich einsteigen kann. Ich werfe ihm eine Kusshand zu und sehe ihm noch einen Moment schwer verliebt hinterher, als er davonschlendert. Bevor ich losfahre, nehme ich das Handy aus dem Handschuhfach und schalte es ein. Das Display zeigt eine Nachricht von Six an. Anscheinend hat sie in Italien eine richtig gute Zeit. So gut, dass sie kaum mehr was von sich hören lässt. Ich muss zugeben, dass mir ihre täglichen SMS richtig gefehlt haben.

Sag deinem Freund, dass ich es sehr begrüße, dass er dir eine Prepaid-Karte geschenkt hat. Hast du schon mit ihm geschlafen? Vermiss dich.

Ich lache über ihre unverblümte Neugier und tippe schnell meine Antwort ein:

Nein, ich hab noch nicht mit ihm geschlafen. Aber wir haben praktisch alles andere gemacht, was man so machen kann, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht mehr lange warten will. Frag mich morgen noch mal, vielleicht bekommst du dann eine andere Antwort. Vermiss dich noch mehr.

Ich drücke auf Senden und wundere mich über mich selbst, weil ich das gerade geschrieben habe, ohne darüber nachzudenken, ob ich für dieses erste Mal mittlerweile bereit bin … Allerdings sieht es ganz so aus, als hätte ich mir mit meiner SMS die Antwort gerade selbst gegeben. Ob Holder mit seiner Einladung zu ihm nach Hause womöglich auch herausfinden will, ob ich es bin?

Als ich gerade den Rückwärtsgang einlege, piepst mein Handy. Es ist eine SMS von Holder.

Noch nicht losfahren. Muss kurz mit dir reden.

Ich nehme den Gang wieder raus und lasse die Scheibe herunter, als er auch schon angejoggt kommt. »Hey.« Er beugt sich zum offenen Fenster herein und sein Blick huscht nervös durchs Wageninnere. Ich hasse es, wenn er mich nicht direkt anschaut. Inzwischen kenne ich ihn gut genug, um zu wissen, dass er gleich etwas sagen wird, was ich nicht hören möchte.

»Ich, äh …« Jetzt sieht er mich doch an, und die warme Herbstsonne, die am Himmel steht, setzt ihn perfekt ins Licht. Seine blauen Augen strahlen so sehr, dass ich am liebsten für immer darin versinken möchte. »Ich … hab gerade eine SMS bekommen, die wahrscheinlich für Six bestimmt war.

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